Das Feinkonzept der Webseite erstellen

5. Schritt: das Feinkonzept der Webseite erstellen

Archivierung und Dokumentation - ZieldefinitionWurden in dem Grobkonzept die Inhalte definiert und strukturiert, werden im Feinkonzept nun die detaillierten fachlichen und inhaltlichen Anforderungen dokumentiert. Im Feinkonzept einer Webseite werden die einzelnen Template-Seiten inhaltlich detailliert beschrieben. Aber auch fachliche Aspekte, wie Prozessabläufe werden genau ausgeführt. Das Feinkonzept bildet neben anderen Festlegungen das Pflichtenheft (Produktionsvorlage) für den Designer und Systemhersteller bzw. -integrator. In ihm ist beschrieben, wie die fertige Webseite auszusehen und wie sie zu funktionieren hat.

Zur Erstellung eines Feinkonzepts gehören drei Hauptaufgaben. Das Labelling, das Erstellen der Seitenbeschreibungen sowie das Erstellen der Funktionsbeschreibungen.

Labelling

Labelling, zu Deutsch Beschriftung oder Kennzeichnung, bezeichnet die Tätigkeit den einzelnen Navigationspunkten und Seiten der Webseite treffende Namen und Bezeichnungen zu geben. Dies ist äußerst wichtig, damit der Benutzer sich schnell zurecht findet. Im Gegensatz zum Printbereich, in dem eine interessante Überschrift zum Lesen animieren soll, sollte im Web-Bereich darauf geachtet werden, dass der Navigationspunkt bzw. der Link die kommende Seite möglichst treffend beschreibt. Auf der Webseite eines großen Softwareherstellers gibt es zum Beispiel einen Navigationspunkt "Digitale Möglichkeiten". Überlegen Sie selbst kurz, was sich dahinter verbergen könnte. Nachdem man den Link anklickt kommt man auf eine Webseite, auf der man digitale Publikationen herunterladen kann. Also kein sehr treffender Titel.

Web-Benutzer sind in hohem Maße zielorientiert und irreführende Links behindern, verärgern und frustrieren den Benutzer mehr, als sie ihn neugierig machen. Bei der Erstellung des Feinkonzepts sollte deswegen unbedingt darauf geachtet werden, dass das Labelling der Sprache und der Vorstellungswelt der Zielgruppe entspricht. Ob ein die Bezeichnungen für eine Webseite geeignet sind oder nicht, lässt sich mir sehr wenig Zeit- und Kostenaufwand durch eine Benutzerbefragung herausfinden.

Seitenbeschreibung

Die einzelnen Webseiten werden strukturiert als Text beschrieben. Eine Webseite wäre zum Beispiel die Detailansicht eines Produkts oder eine Seite auf der der Benutzer sich ein neues Passwort schicken lassen kann. Inhalt dieser Beschreibung sind zum Beispiel folgenden Punkte:

  • Titel der Seite,
  • Kurzbeschreibung, zu was die Seite dient,
  • Aufzählung der Inhaltselemente und ihre Beschreibung,
  • bei Eingabefeldern, Checkboxen, Drop-Down-Menüs etc. ihre Vorbelegung und ihre möglichen bzw. gültigen Werte,
  • Verlinkung mit anderen internen oder externen Webseiten,
  • Fehlermeldungen bei falschen Eingaben.

Das Feinkonzept muss zum einen so detailiert sein, damit ein HTML-Programmierer der die Templates erstellt nicht selbst konzeptionelle Entscheidungen treffen muss, bzw. beim Konzepter nachfragen muss. Zum anderen dient das Feinkonzept der Webseite oftmals als Spezifikation und Vertragsgrundlage und dient somit auch zu Abnahme.

Funktionsbeschreibung

Oftmals werden auf einer Webseite komplexe Prozesse verwirklicht deren Durchlauf sich über mehrere Schritte erstreckt. Sei es die Auswahl einer Versicherung, das Vergleichen verschiedener Mobiltarif oder eine Umfrage mit mehreren Zweigen und Ebenen. Im Feinkonzept der Webseite werden die Funktionsweisen solcher Prozesse anhand von Ablaufdiagrammen und Ablaufbeschreibungen genau beschrieben. Da es sich bei diesen Prozessen oftmals um Geschäftsprozesse handelt, die auch noch in anderer Form, als über die Webseite abgewickelt werden, ist es wichtig sie so zu konzipieren und zu implementieren, dass sie Schnittstellen zu bestehende Systeme mit nutzen.

Falls nicht schon während der Konzeptionsphase geschehen, sollte das fertige Feinkonzept der Webseite vor der Umsetzung evaluiert und Usability-Tests unterzogen werden. In dieser Projektphase sind Änderungen noch leicht und ohne größere Kosten durchzuführen.

 

6. Schritt: Konzept Evaluierung und Usabibilty-Test